Mit Gottesdiensten im Stephansdom sowie in der griechisch-orthodoxen Kathedrale am Fleischmarkt ist in Wien am Sonntag, 26. September 2010, die zwölfte Vollversammlung der offiziellen "Kommission für den theologischen Dialog zwischen der katholischen und orthodoxen Kirche" zu Ende gegangen. Thema der Tagung der dreißigköpfigen Kommission war die Stellung des Papstes innerhalb der Kirche im ersten Jahrtausend. Ziel der Tagung war es, das wohl zentralste Hindernis im Weg zur Einheit von Ost- und Westkirche zu beseitigen: Die unterschiedliche Auffassung über die mögliche Stellung des Papstes in einer vereinten Kirche. "Dialog der Liebe"
Die Kirchen seien "miteinander verbunden und miteinander auf dem Weg", so Kardinal Schönborn.
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Wie Kardinal Christoph Schönborn, der selbst als Kommissionsmitglied an der Tagung teilnahm, bei dem Festgottesdienst am Samstag im Stephansdom unterstrich, müsse der ökumenische Dialog zuallererst ein "Dialog der Liebe" sein. Bei allem ökumenischen Bemühen stelle das "Miteinander der Apostel", unter denen Petrus der Erste war, die "Urform für das Miteinander, das wir suchen" dar, so der Kardinal. Dieses Miteinander sei von einem "Primat der Liebe" bestimmt gewesen. Im Bemühen, die kirchliche Einheit wiederzufinden, seien die Kirchen "miteinander verbunden und miteinander auf dem Weg". Liebe stand am Anfang des DialogesDer zweite Gottesdienst fand am Sonntag in der Wiener griechisch-orthodoxen Kathedrale statt.
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Auch im Rückblick auf das ökumenische Bemühen lasse sich dieser "Primat der Liebe" ausmachen: "Der Dialog der Liebe stand am Anfang des Dialoges" zwischen Katholiken und Orthodoxen, betonte Kardinal Schönborn mit Verweis auf den geschichtlichen Durchbruch der Gespräche zwischen den Kirchen in der Begegnung von Papst Paul VI. mit Patriarch Athenagoras von Konstantinopel. Im Jahr 1958 hatten sie zunächst einen freundschaftlichen Briefwechsel aufgenommen, dem seitens des Vatikans schließlich 1960 die Gründung des "Sekretariats zur Förderung der Einheit der Christen" folgte. Primatsfrage "schwierigstes Thema" in der ÖkumeneBei der nun zu Ende gegangenen Dialogtagung habe man nach "neuen Wegen des Miteinanders gesucht", so der Kardinal. Dabei stelle die behandelte Frage nach den konkreten historischen Ausformungen des päpstlichen Primats das "wahrscheinlich schwierigste Thema zwischen Orthodoxen und Katholiken" dar. Mit Blick auf das erste Jahrtausend erinnerte Kardinal Schönborn daran, dass es "für alle Seiten klar war, dass der römische Bischof der Erste" war - bei "gleichzeitiger Eigenständigkeit der anderen Bischöfe". Im zweiten Jahrtausend hätten schmerzliche Ereignisse dazu geführt, dass sich Ost- und Westkirche "einander fremd, oft auch feindlich" wurden. "Der Weg zueinander wurde belastet und oft unmöglich gemacht". "Erst im 20. Jahrhundert hat es wieder eine intensive Bewegung aufeinander zu gegeben", so Kardinal Schönborn. Zu Wort kam bei dem Gottesdienst auch der Leiter der katholischen Delegation, Bischof Kurt Koch. Er dankte Österreich als gastgebendes Land sowie der Stiftung "Pro Oriente" für ihren Dienst an der Ökumene. Wien habe sich als "Brücke zwischen Ost und West" bewährt, daher bestehe berechtigte Hoffnung, dass "diese Brückenfunktion auch in der Kommission Früchte tragen" werde, so Koch. |
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